Sonntag, 18. Juni 2006

Examen mit oder ohne Rep

Eine Frage, die sich wohl jeder Jurastudenten vor dem Examen stellt: Rep, ja oder nein? Für den Law Schüler stellt sich die Frage natürlich auf einer noch wesentlich differenzierteren Ebene: Gehe ich zum Rep, zusätzlich zu dem (wirklich) exzellenten Examensvorbereitungsprogramm, das mir die Bucerius Law School bietet?

Insbesondere von Studenten der Uni Hamburg wurde in der Vergangenheit immer mit einem leicht gehässigen und geradezu triumphierenden Unterton berichtet, dass sie "wieder" einen Law Schüler in ihrem Lieblingsrepetitorium enttarnt hätten. Unterschwellig soll wohl damit ausgedrückt werden, dass auch die Law Schüler Hilfe vom Repetitoren brauchten. Dabei unterliegen die lieben Kollegen einem Missverständnis, das ich im Folgenden kurz aufklären möchte.
  • Ausgangspunkt ist dabei des Law Schülers oberste und nobelste Pflicht, ein möglichst gutes, besser noch ein sehr gutes Staatsexamensergebnis zu schreiben. Insofern ist alles und auch wirklich alles zu unternehmen, um diesem Ziel näher zu kommen. Dabei kann das Repetitorium einen wichtigen Baustein bilden, indem es eine zusätzliche Möglichkeit bietet, das eigene Wissen vorzuführen und dabei gleichzeitig noch einmal zu prüfen, ob man es auch weniger verständigen Menschen nahe bringen kann.
  • Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist die sich bietende Möglichkeit, durch gepflegtes und fachlich fundiertes Besserwissertum im Rep-Kurs die staatlich ausgebildeten Konkurrenten gezielt zu entmutigen.
  • Wer jetzt einwendet, dass das ja auch eine erhebliche zeitliche Mehrbelastung neben den wöchentlichen 60 Stunden BLS-internen Examensvorbereitungsprogramms darstellt, der sei an die (wirklich) enorme Leistungsfähigkeit des Law Schülers erinnert, mit der er die zusätzlichen Berieselungsstunden ohne Probleme meistern wird.
  • Zum Finanziellen ist naturgemäß nicht viel zu sagen. Das spielt keine Rolle.

Ich hoffe, ich konnte damit meinen (Ex-)Kommilitonen ein paar gute Argumente an die Hand geben für die Entscheidung "Rep: Ja oder nein?" und gleichzeitig der grassierenden Häme der lieben Kollegen aus den staatlichen Universitäten Fakten entgegen setzen.

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One of the best Law Schools in Europe...

Neulich wurde mir von einem Jurastudenten folgende Geschichte mit einiger Empörung zugetragen:

Einer meiner Kommilitonen habe Auslandsstudien in Frankreich betrieben und dort im Rahmen einer Vorstellungsrunde gemeint "I'm studying in Hamburg at Bucerius Law School". Auf die Nachfrage hin, worum es sich dabei denn handele: "One of the best Law Schools in Europe."

Einmal abgesehen davon, dass die Nachfrage eine mittlere Frechheit darstellte, kann ich auch ansonsten die Empörung meines Berichterstatters leider nicht ganz nachvollziehen.

Einerseits wurde wohl darauf angespielt, dass man - wenn man in Frankreich studieren wolle - doch dort auch in der Landessprache kommunizieren sollte. Ich kann meinem Kommilitonen nur beipflichten, wenn er durch Verwendung der englischen Sprache endlich mal ein Exempel statuieren wollte. Ewig kann das schließlich so nicht weitergehen, dass sich die Franzosen auf ihrer Sprachinsel einen Dreck um die Sprachgewohnheiten des Restes der Welt scheren und dann gleich zu heulen anfangen, wenn man das nicht auch noch unterstützt.
Wenn er das nicht so gemeint haben sollte und dies liest, bin ich natürlich für eine Nachricht dankbar. Ansonsten: Chapeau!

Außerdem finde ich es ohnehin absolut in Ordnung, wenn man den Leuten auch im Übrigen einmal sagt, was Sache ist. Ich kann schließlich aus eigener Erfahrung sagen, dass man an den anderen so genannten "Elite-Hochschulen" - von meiner Studienzeit in Yale und Oxford habe ich schon erzählt, oder? - auch nur mit Wasser kocht. Und ewig kann man ja auch nicht nur durch Leistung zu überzeugen versuchen, sondern muss auch mal aggressives Marketing betreiben, mal dahin gehen, wo's weh tut. Insofern sehe ich unsere Hochschule auf einem guten Weg.

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Samstag, 17. Juni 2006

Examen - Konfrontation mit der staatlichen Universität

Für mich stand ja kürzlich das erste juristische Staatsexamen auf dem Programm. Von vielen gefürchtet, geht man selbst als Bucerius Law School Absolvent mit einem etwas mulmigen Gefühl in die Prüfungen, obwohl man ja eigentlich weiß, dass man als solcher nichts zu befürchten hat (s. "BLS-Bonus").

Letztere Tatsache hat sich dann auch ein ums andere Mal bestätigt. Insbesondere in den mündlichen Prüfungen war es dem Law Schüler endlich einmal möglich, seine gesamte Klasse auszuspielen. Da wird dann dem Universitätsprofessor (staatlich) endlich einmal gezeigt, wo der gesellschaftsrechtliche Hammer hängt und wer die größere Praxiserfahrung hat, wenn es um die kartellrechtliche Abwicklung von M&A-Transaktionen geht.

Sympathisch, wie man ist, versucht man hinterher natürlich auch, seine staatlichen Mitprüflinge zu trösten: "Ist doch nicht so schlimm, Du findest bestimmt auch einen Professor, der dich mit 4,2 Punkten promovieren lässt." Yeah, right.

Im Grunde fast ein wenig schade, dass man mit dem staatlichen Hochschulwesen auf fachlicher Ebene erst im Examen konfrontiert wird. Andererseits könnte ich mir persönlich auch nicht ernsthaft vorstellen, mich in eine Vorlesung mit "normalen" Studenten zu setzen. Ein Großteil zahlt ja noch nicht mal Studiengebühren! Und mit denjenigen, die jetzt schon zahlen (Langzeitstudenten, Zweitstudiumabsolvierer [vermutlich, weil sie im ersten Studium so nen Scheiß wie Sinologie gemacht haben]) möchte man - wenn man ehrlich ist - natürlich erst recht nichts zu tun haben.

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Das Ende der Bescheidenheit: Bucerius Law School rules!

Habe ich schon von meinem Kommilitonen erzählt, der in der mündlichen Prüfung des ersten juristischen Staatsexamens einen Punktedurchschnitt von 18 erzielt hat? Nein? Na, zum Glück gibt's ja jetzt dieses Blog, in dem ich solche weltbewegenden Ereignisse zum Besten geben kann.

Die meisten werden es schon anhand der puren Qualität des bisherigen Textes, spätestens aber angesichts des Inhaltes gemerkt haben: Es soll hier um Themen gehen, die im Zusammenhang mit der Bucerius Law School stehen, also Elite, Hochbegabtentum, juristische Überfliegerei und Kohle wie Heu.

Wer will, kann versuchen, dagegen in den Kommentaren anzustinken. Nur so viel: Es ist zwecklos.

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